An den Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn streiken am Donnerstag (29.1.) die Beschäftigten der privaten Passagierkontrolle. Das gab die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft am Morgen bekannt, um den Fluggästen die Möglichkeit zum Umbuchen zu geben. Man gehe von erheblichen Einschränkungen des Flugbetriebes aus, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Flugpassagiere sollten sich mit ihrer Airline oder dem Flughafen in Verbindung setzen und die entsprechenden Internetseiten beachten, riet die Gewerkschaft.
„Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden ist der ganztägige Streik die letzte und ernste Mahnung an die Arbeitgeber, den notwendigen Schritt auf die Beschäftigten zuzugehen“, erklärte Becker. ver.di wolle im Interesse aller Seiten eine zeitnahe Lösung am Verhandlungstisch. „Das ist mit gutem Willen und Einsicht möglich“, so die ver.di-Verhandlungsführerin. Hinhaltetaktik führe zu neuen Streiks. „Wenn uns die Sicherheit an Flughäfen, in Wirtschaftsbetrieben, Institutionen und anderen sensiblen Bereichen wichtig ist, müssen wir die Sicherheitsbranche auch tarifpolitisch neu aufstellen“, sagte Becker. Dazu gehöre eine Aufwertung der Tätigkeiten zum Beispiel in Flüchtlingsheimen, an Flughäfen oder im Bereich der Kernenergie.
ver.di fordert Lohnerhöhungen zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro pro Stunde. Bisher verdienen die 34.000 Beschäftigten der Branche in NRW zwischen 9 und 14,70 € Euro brutto. Über 70 Prozent der Beschäftigten sind in der untersten Lohngruppe bei einem anfänglichen Monatsgehalt von 1.440 Euro brutto bei einer 40-Stunden-Woche. „Wir wollen die Branche aus dem Niedriglohnsektor heraus führen.“, sagte Becker. Wer vierzig Jahre Vollzeit arbeite, dürfe anschließend nicht in der Altersarmut landen.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 5. Februar in Ratingen statt. In Hamburg, Niedersachsen und Baden-Württemberg verhandelt ver.di zurzeit ebenfalls für die Beschäftigten der Branche.