Prekär beim Staat

IAB-Untersuchung: Befristete Beschäftigung im öffentlichen Dienst ist gravierend
19.01.2016
Sachgrundlose Befristung

Das Problem befristeter Beschäftigung im öffentlichen Dienst ist gravierend und deutlich größer als in der Privatwirtschaft. Das ist das Ergebnis eines Forschungsberichts des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Bei befristeten Jobs geben Bund, Länder und Gemeinden den Vorreiter. 7,1 Prozent aller Arbeitsverhältnisse im öffentlichen Dienst waren im Jahr 2014 zeitlich befristet. Bei Arbeitern und Angestellten liegt der Anteil sogar bei 9,3 Prozent.  Deutlich mehr als in der Privatwirtschaft. Dort nimmt die Anzahl befristeter Arbeitsverhältnisse ebenfalls zu, mit einem Anteil von 6,7 Prozent liegt sie jedoch deutlich niedriger als im öffentlichen Dienst.

Besonders dramatisch ist der Anstieg sachgrundloser Befristungen. Seit 1985 besteht die Möglichkeit, Beschäftigte nur mit einem befristeten Vertrag einzustellen, ohne dafür einen Grund anzugeben. Im öffentlichen Dienst gab es im Jahr 2004 für 17,5 Prozent aller Befristungen keinen sachlichen Grund. 2013 waren es laut der IAB-Untersuchung bereits 35,7 Prozent.

Hier gibt es die IAB-Untersuchung:

http://www.iab.de/185/section.aspx/Publikation/k151222v01