Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die Schließung der Arztrufzentrale NRW GmbH (Rufnummer 116117). Das gemeinsame Tochterunternehmen der beiden öffentlichen Arbeitgeber der Kassenärztliche Vereinigungen Nordrhein sowie Westfalen-Lippe mit ihren Beschäftigten ist unverantwortlich und menschenverachtend.
Die mehr als 150 Beschäftigten der Arztrufzentrale NRW wurden über diese unternehmerische Entscheidung völlig unerwartet in einer achtminütigen Videokonferenz informiert und sehen sich nun mit ihrem Arbeitsplatzverlust konfrontiert.
„Offensichtlich wurde die Betriebsschließung schon seit langem vorbereitet, denn anders ist es nicht zu erklären, wie der ärztliche Notfalldienst (116117) ohne die Arztrufzentrale NRW seit gestern 24/7 aufrechterhalten werden kann“, so Andrea Becker, ver.di-Landesfachbereichsleiterin.
ver.di fordert für die Beschäftigten, die auch während der Corona-Pandemie als Schnittstelle zwischen Ärzt*innen und Patient*innen jederzeit erreichbar waren, eine tarifgebundene Anschlussperspektive bei den Kassenärztlichen Vereinigungen. Derzeit ist dergleichen nicht vorgesehen, stattdessen sollen den Beschäftigten Aufhebungsverträge angeboten und hilfsweise Kündigungen ausgesprochen werden.
„Anstatt die Arztrufzentrale mit dem ärztlichen Notfalldienst (116117) zu liquidieren und auf Billiglösungen in Form von nicht tarifgebundenen Dienstleistern zu setzen, müssen die Gesellschafter Verantwortung für die Beschäftigten übernehmen und ihnen eine Anschlussperspektive bieten“, so Becker.
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