„Es ist fast ein Traum“, notierte Joseph Goebbels am 30. Januar 1933 in seinem Tagebuch. „Die Wilhelmstraße (Sitz der Reichskanzlei und verschiedener Ministerien in Berlin) gehört uns. Der Führer arbeitet bereits in der Reichskanzlei.“

Nach der Ernennung Adolf Hitler zum Reichskanzler zeigte sich, dass die Nationalsozialisten das Prinzip der parlamentarischen Regierung generell ablehnten. Den Reichstagsbrand am 27. Februar nutzten sie, um sich mit dem Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 die volle gesetzgebende Gewalt anzueignen

Die Fackelzüge in Berlin und überall im Reich am Abend des 30. Januar verrieten, dass die Nationalsozialisten ernst machen wollten mit der angekündigten „nationalen Erhebung“. 

In diesem Seminar wollen wir Berlin, dass Machtzentrums des Naziterrors genauer in Augenschein nehmen und uns historisch mit der Zeit zwischen 1933 und 1945 beschäftigen. Wir werden uns mit dem Terror auseinandersetzen welchen die Nationalsozialisten von Berlin aus über die Welt gebracht haben.

Dabei betrachten wir an 5 Tagen einzelne Schwerpunkte:

• Berlin im Dritten Reich - Reichstag, Gestapo und SS-Zentrale, Jüdisches Viertel, Anhalter Bahnhof, „Führerbunker“ - Wir werden uns Berlins ehemaliges NS Regierungsviertel genauer anschauen und die Originalschauplätze aufsuchen.
• Die Wannsee Konferenz – Am 20. Januar 1942 fand in der   Vila am Großen Wannsee 58 eine etwa 90-minütige Konferenz statt. Einziger Tagesordnungspunkt „Endlösung der Judenfrage“
• Konzentrationslager Sachsenhausen - Das KZ Sachsenhausen wurde am Reißbrett von SS Architekten entwickelt und diente als Modell-, Schulungs- und Konzentrationslager. Mit seiner unmittelbaren Nähe zur Reichshauptstadt nahm das KZ Sachsenhausen eine besondere Stellung ein.
• Nazi Deutschland als Gastgeberland – Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin wurden zwar schon 1931 an Deutschland vergeben, als die Planungen begannen, war die Weimarer Republik allerdings schon Geschichte. Die Organisation übernahm das Propagandaministerium unter Joseph Goebbels.
• Gedenk- und Erinnerungskultur - Das Holocaust Mahnmal ist sicher eine der bekanntesten Orte an denen man der Opfer Gedenken kann. Wir lernen in diesem Seminar aber viele weitere Opfergruppen kennen deren Andenken wir nicht vergessen dürfen. Die Gedenkstätten für Homosexuelle, für die ermordeten Sinti und Roma, die Opfer des Widerstandes … um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Das Seminar findet überwiegend an den Originalschauplätzen und nicht klassisch in Schulungsräumen statt. Viele Strecken werden fußläufig zurückgelegt.

Seminarziel und Zielgruppe:

Die Teilnehmenden setzen sich kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinander, reflektieren Möglichkeiten der Geschichtsvermittlung, des Gedenkens und erwerben Argumentationshilfen gegen rechts. Das Seminar richtet sich an interessierte Arbeitnehmer*innen sowie Beamt*innen.

Freistellung:

Für dieses Seminar besteht die Möglichkeit Bildungsurlaub/Sonderurlaub in Anspruch zu nehmen. Die entsprechenden Unterlagen, die beim Arbeitgeber/Dienstherrn für die Freistellung benötigt werden, verschicken wir mit der Einladung zum Seminar. Diese erhaltet ihr ca. 8 Wochen vor Seminarbeginn. Bitte gebt bei der Anmeldung die Grundlage eurer Freistellung mit an.

Wir freuen uns auf Eure Anmeldungen unter: bildung.nrw@verdi.de

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Dieses Seminar wird durchgeführt vom: DGB-Bildungswerk NRW e.V., c/o ver.di Landesbezirk NRW
Verantwortlich für Planung und Durchführung ist das DGB-Bildungswerk NRW e.V.
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