Am 1. September 2024 jährt sich der Überfall auf Polen zum 85. Mal. Wir wollen an diesem historischen Datum eine besondere Zeitreise beginnen und am Beispiel Danzigs, das jahrhundertelang Zankapfel zwischen Deutschland und Polen war, uns ganz zentrale Ereignisse der europäischen Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts exemplarisch anschauen und erarbeiten.
Die verhängnisvolle Aufteilung Europas nach dem 1. Weltkrieg, die teilweise ursächlich für den 2. Weltkrieg war (Beginn: Die Beschießung der Westerplatte!), die NS-Eroberungs- und Vernichtungsideologie der Nazis gegen die Juden und Osteuropa, der Holocaust, sowie die Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung. Später der Kommunismus, seine Krise und seine Überwindung, mit erkämpft durch die Gründung der unabhängigen Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc und der Zusammenbruch des Sowjetimperiums. Schließlich lebendige Großstadt eines EU-Mitgliedslandes in einer europäischen Grenzregion mit allen Chancen und Herausforderungen der Globalisierung.
Wir besuchen das ehemalige Konzentrationslager Stutthoff und diskutieren den Sinn und die Gestaltung von Gedächtnisstätten. Wir setzen uns mit dem heroischen Geschichtsbild auseinander, das die gegenwärtige konservative Regierung mit dem Museum des 2. Weltkriegs auf der Westerplatte konstruieren will (der „polnischen Wahrheit“).
Am Beispiel der Ordensritterbug Marienburg (UNESCO Weltkulturerbe), vollziehen wir Jahrhunderte deutschpolnischer Geschichte nach.
Das Europäische Solidarnosc-Zentrum (ECS), konzeptionell eine Verbindung von multimedialen Elementen mit historischen Exponaten, zeichnet den Weg Polens zur Demokratie nach.
Programmhinweise*:
„Danzig – Gdansk – Gduńsk: Narrative einer Stadt“
Stadtrundgang im historischen Stadtzentrum von Danzig (Rechtstadt und Altstadt) unter besonderer Berücksichtigung der Zeit des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen für den Wiederaufbau, die Stadtentwicklung und die Bevölkerung
„Kurort, Festung, Symbol“
Besuch des Denkmals und der Freiluftausstellung zum deutschen Angriff und zur polnischen Verteidigung der „Westerplatte“ im September 1939.
„Konzentrationslager Stutthof bei Danzig“
Filmvorführung im Kinosaal der Gedenkstätte
„Ein KZ am Meer – Das ehemalige Konzentrationslager Stutthof“
Deutschsprachige Führung durch die Gedenkstätte des KZ Stutthof anschl. Zeit zur individuellen Vertiefung in der Gedenkstätte
„Der Fall der Berliner Mauer begann in Danzig“
Besuch des „Europäischen Solidarnosc-Zentrum“ und der Ausstellung „Wege zur Freiheit“ über die Streiks in Danzig und der Anfang vom Ende des Kommunismus in Europa.
„Wir brachten den Stein ins Rollen“
Gespräch mit einer Zeitzeugin oder einem Zeitzeugen der Danziger Streiks und der Gründung der freien Gewerkschaft Solidarnosc in den 1980er Jahren
„Europäische Macht des Mittelalters – die Ordensritter der Marienburg“
Besuch der imposanten Marienburg (UNESCO Weltkulturerbe)
„Wege zum Krieg – Der Schrecken des Krieges – Der lange Schatten: Das Museum des 2. Weltkriegs“
Besuch des Museums mit deutschsprachiger Führung
* Die Programmhinweise dienen lediglich einer groben Orientierung und nicht als Programm zur Freistellung nach den entsprechenden gesetzli-chen Möglichkeiten.
Thematisches Filmangebot:
Zielgruppe:
Das Seminar richtet sich an interessierte Arbeitnehmer*innen aus NRW.
Teilnahmegebühr:
Für ver.di-Mitglieder aus NRW übernimmt weitestgehend ver.di NRW, Abt. Bildung, die Kosten für dieses Seminar (Unterkunft im Doppelzimmer, Frühstück, Eintrittsgelder, Führungen und Fahrten vor Ort). Dennoch erlauben wir uns eine Teilnahmegebühr von € 400 zu erheben. Die Unterkunft im Einzelzimmer ist gegen Übernahme des Einzelzimmerzuschlages durch die Teilnehmenden (ca. 175 €) möglich.
Nicht-Mitglieder sind willkommen, tragen jedoch die anteiligen Seminarkosten, die Kosten für Unterkunft und Verpflegung Eintrittsgelder, Führungen und Fahrten vor Ort (ca. 900 €) sowie ihre Reisekosten selbst.
An- und Abreise:
Die Anreise wird durch die Teilnehmer*innen selbstständig organisiert. Die Reisekosten (An- und Abreise) müssen durch die Teilnehmer*innen selbst getragen werden.
Unterkunft:
Sollte bei früherer Anreise oder späterer Abreise eine zusätzliche Übernachtung benötigt werden, berücksichtigen wir dieses gerne bei der Hotelbuchung. Zusätzliche Kosten für Übernachtungen müssen von den Teilnehmenden getragen werden. Bitte frühzeitig angeben!
Freistellung:
5 Tage „Bildungsurlaub“, Freistellung für Arbeitnehmer*innen aus NRW nach dem Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz (AWbG), anerkannt von der Bundeszentrale für politische Bildung nach § 7 Sonderurlaubsgesetz für Bundesbeamte und Richter.
Anmeldung:
In der Regel erfolgt die verbindliche schriftliche Anmeldung bis 10 Wochen vor Seminarbeginn über das DGB Bildungswerk NRW. Anmeldungen die uns erreichen, leiten wir selbstverständlich weiter.
Nach der Anmeldung werden zeitnah Eingangsbestätigungen per eMail versendet. Die erforderlichen Seminarunterlagen zur Beantragung des Bildungsurlaubs beim Arbeitgeber verschicken wir, sobald der Teilnehmerkreis feststeht.
Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
Wir freuen uns auf Eure Anmeldungen unter: bildung.nrw@verdi.de
___________________________________________________________________________________________________
Dieses Seminar wird durchgeführt vom: DGB-Bildungswerk NRW e.V., c/o ver.di Landesbezirk NRW
Verantwortlich für Planung und Durchführung ist das DGB-Bildungswerk NRW e.V.
___________________________________________________________________________________________________
PDF (338 kB)