Streik bei Rewe Lieferservice:

„Wir packen es an!“ - Beschäftigte liefern Widerstand gegen Arbeitgeber

Pressemitteilung vom 25.09.2024

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten des Rewe Lieferservice in Köln von Donnerstagmorgen (26. September) bis Freitagabend (27. September) zum Streik auf. Die Streikenden setzen sich für eine angemessene Bezahlung und rechtsverbindliche Arbeitsbedingungen in Form eines Tarifvertrags ein. Rewe verweigert bisher Tarifverhandlungen zu den Flächentarifverträgen des Einzelhandels NRW. ver.di sieht sich mit Schadenersatzforderungen konfrontiert.  

„Die Beschäftigten des Kölner Lieferservice scheinen für Rewe Menschen zweiter Klasse zu sein. Während die Kolleginnen und Kollegen an den Lagerstandorten Anspruch auf Tarifverträge haben, verweigert Rewe bei der Lieferung an den Endkunden nach wie vor rechtsverbindliche tarifvertragliche Regelungen“, erklärt Viktor Efa, zuständiger Gewerkschaftssekretär für den Handel in Köln.

Die Tarifauseinandersetzung beim Rewe Lieferservice begann im Frühjahr 2023. „Beschäftigte des Standorts Köln haben sich im Mai 2023 erstmalig auf den Weg gemacht, um für einen Tarifvertrag und somit für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Hintergrund war, dass ihre Löhne nicht mehr zum Leben reichten, sie weniger Urlaub hatten als Beschäftigte in den tarifgebundenen Betrieben der Rewe Gruppe und Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld ein Fremdwort zu sein schienen. Seitdem hat der Druck der Beschäftigten dazu geführt, dass der Arbeitgeber an einigen Punkten nachgebessert hat. Allerdings ist Köln noch weit von den Regelungen im Einzelhandelstarifvertrag entfernt“, so Efa weiter.

„Was wir in den letzten Monaten erfahren mussten, ist nicht nur beschämend für Rewe, es missachtet die Grundrechte der Beschäftigten. Die Palette reicht von unzulässigen arbeitsrechtlichen Konsequenzen bis zu subtilerem Vorgehen gegen die eigenen Beschäftigten. Versetzungen, insbesondere aus der Nachtschicht, führen teils zu massiven Gehaltseinbußen. Des Weiteren kommt es immer wieder zu Abmahnungen und subtilen Drohungen durch Führungskräfte“, ergänzt Viktor Efa. Rewe reihe sich somit in eine Gruppe von Arbeitgebern ein, die Union Busting betreiben. Die Schadenersatzklage gegen ver.di sei der Versuch, die Streiks zu verhindern. „Die Beschäftigten geben am Donnerstag ihre Antwort auf dieses Vorgehen: Sie streiken und liefern Widerstand“, so Efa abschließend.

Zum Hintergrund:

Bei der Rewe Digital Fulfillment Services GmbH (Rewe Lieferservice) sind über 400 Menschen ohne Tarifvertrag beschäftigt. Sie kommissionieren, verpacken und liefern die Ware aus, die die Kund*innen in Köln und Umgebung über das Onlineportal rewe.de bestellen.  

Terminhinweis:

Streikversammlung am 26. September, ab 10:00 Uhr, Scarletallee 6, 50735 Köln. Dort stehen die betroffenen Beschäftigten für Interviews zur Verfügung.

Pressekontakt: Viktor Efa, +49 151 40569598, viktor.efa@verdi.de

V.i.S.d.P.:
 
Lisa Isabell Wahr
ver.di Landesbezirk Nordrhein-Westfalen

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