Kundgebung in Neuss:

ver.di-Handel: Arbeitgeber müssen endlich Blockadehaltung aufgeben und mit uns Lösungen am Verhandlungstisch suchen

Pressemitteilung vom 25.04.2024

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel im Rahmen der ver.di-Aktionswoche am Freitag (26. April 2024) erneut zu einem bundesweiten Streiktag auf. Dieses Mal werden insbesondere die Unternehmen IKEA und Metro AG in den Fokus genommen. In Neuss findet ab 10:30 Uhr eine Kundgebung vor dem Rathaus (Markt 2, 41460 Neuss) statt. ver.di rechnet mit mehreren hundert Teilnehmenden.

„Beide Unternehmen haben ein großes Gewicht in den Tarifkommissionen der Arbeitgeber und nutzen dies nicht, um die Tarifverhandlungen hin zu einem Abschluss voranzutreiben. Im Gegenteil: Sie haben die ganze Zeit mitblockiert. Das muss nach fast einem Jahr Stillstand endlich aufhören“, mahnt Silke Zimmer, für den Handel zuständiges ver.di-Bundesvorstandsmitglied. „Wir erwarten, dass beide Unternehmen ihre Blockadehaltung aufgeben und mit uns Lösungen am Verhandlungstisch suchen, um so zu einem erfolgreichen Tarifabschluss beizutragen. Immerhin tragen die Beschäftigten mit ihrer Arbeit erheblich zum Erfolg beider Konzerne bei. Allein IKEA hat zuletzt ein Umsatzplus von 13,3 Prozent gemacht. Da ist es nicht nachvollziehbar, warum sie die Beschäftigten nicht mit einem guten und rechtsverbindlichen Tarifvertrag am Erfolg beteiligen wollen“, so Zimmer.

Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern im Handel sind seit Ende 2023 blockiert. Die Arbeitgeber hatten Angebote vorgelegt, die bedeuten würden, dass die hart arbeitenden Beschäftigten der Branche damit effektiv weniger Geld verdienen würden als noch vor zwei Jahren. “Dem können wir als Gewerkschaft nicht zustimmen. Viele Beschäftigte kommen durch die vielen Preissteigerungen mit ihren Gehältern kaum mehr bis zum Monatsende aus“, sagt die Gewerkschafterin, die zugleich an die soziale Verantwortung der Arbeitgeber appelliert: „Gute Löhne und Gehälter stärken die Gemeinschaft und den sozialen Zusammenhalt. Jedem Versuch sich dieser Verantwortung durch niedrige Tarifabschlüsse zu entziehen und die soziale Absicherung der Arbeitnehmenden auf die Allgemeinheit abzuwälzen, treten die Beschäftigten und ver.di entschieden entgegen“, macht Zimmer deutlich.

ver.di fordert mit einer Laufzeit von 12 Monaten für den Groß- und Außenhandel 13 Prozent mehr Lohn, mindesten aber 400 Euro, und für den Einzelhandel 2,50 Euro mehr pro Stunde. Die Arbeitgeber bieten aktuell für den Groß- und Außenhandel 8 Prozent verteilt auf 24 Monate und eine Inflationsausgleichsprämie von 700 Euro pro Tarifjahr. Im Einzelhandel bieten die Arbeitgeber 6 Prozent für das Jahr 2023 und 4 Prozent im Jahr 2024 sowie insgesamt 750 Euro Inflationsausgleichsprämie verteilt auf zwei Jahre.

Pressekontakt:

Nils Böhlke, +49 175 5837926 (Gewerkschaftssekretär für den Handel in NRW) 

V.i.S.d.P.:

Lisa Isabell Wahr

ver.di Landesbezirk Nordrhein-Westfalen 

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