Sozial- und Erziehungsdienst: Bundesweiter Streik- und Aktionstag der Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen und dem schulischen Ganztag am 4. Mai

Pressemitteilung vom 03.05.2022

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft landesweit in den Bezirken des Landesbezirkes NRW Erzieherinnen und Erzieher, Kinderpflegerinnen, Sozialassistenten und andere Berufsgruppen aus Kitas und dem Ganztag in Schulen zu einem Streik- und Aktionstag am Mittwoch, dem 4. Mai 2022 auf. Hintergrund sind die bislang ergebnislosen Verhandlungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst und die angespannte Situation in den Einrichtungen der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. 

Anlass für den Streik- und Aktionstag ist die aktuelle Tarifauseinandersetzung mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst. Die vorangegangenen beiden Tarifrunden im Februar und im März verliefen ergebnislos. ver.di fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.

In dieser Tarifauseinandersetzung streiken Beschäftigten dafür, dass sie ihre Arbeit besser im Sinne von Kindern und Familien erfüllen können. Das geht nur über Entlastung und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Die Blockadehaltung der Arbeitgeber am Verhandlungstisch richtet sich daher sowohl gegen die Beschäftigten sowie gegen die Eltern und Kinder. so Andrea Becker, Landesbezirksfachbereichsleiterin NRW. Die Situation in den Tageseinrichtungen für Kinder sei seit Jahren angespannt. Auch die beiden Jahre der Pandemie hätten tiefe Spuren hinterlassen. Derzeit fehlt laut Deutschem Jugendinstitut und Robert Koch Institut aufgrund von Krankheit 20 Prozent des Personals. Nach Angaben der Krankenkassen sind die Beschäftigten dieses Arbeitsfeldes, die Beschäftigtengruppe, die am häufigsten an Burnout erkrankt. Auch der im letzten Jahr von ver.di durchgeführte Kita-Personalcheck habe gezeigt, da ss die Fachkräfte das Gefühl haben, ihren pädagogischen Aufgaben und den Kindern nicht gerecht werden zu können. Um wirklich pädagogisch arbeiten zu können, fehlen aus der Perspektive der Beschäftigten 173.000 Fachkräfte. Das führe dazu, dass 25 Prozent der Berufsanfänger in den ersten fünf Jahren das Arbeitsfeld verlassen.

ver.di fordert u.a. Vor- und Nachbereitungszeiten, damit die Fachkräfte mehr Zeit für die pädagogische Arbeit mit den Kindern haben. Außerdem Zeiten, um Praktikantinnen und Praktikanten zu begleiten, einen Anspruch auf Weiterqualifizierung und die finanzielle Anerkennung der gestiegenen Herausforderungen. 

Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Mai in Potsdam statt.

Die Streikaktionen finden in den Bezirken statt. Bitte beachten sie die örtlichen und regionalen Informationen in den Bezirken.

Link zu den ver.di-Bezirken: https://nrw.verdi.de/wegweiser

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