Am Mittwoch (18. September 2024) machen Beschäftigte des Bundesanzeiger Verlags im Vorfeld der Ausschusssitzung für Arbeit, Gesundheit und Soziales auf die Verweigerungshaltung ihres Arbeitgebers aufmerksam. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte die Geschäftsführung des Bundesanzeiger Verlages, der zum DuMont-Konzern gehört, bereits im Winter 2023 zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Bislang erteilt der Arbeitgeber den Gesprächen aber eine Absage. „Das Grundrecht auf gewerkschaftliche Betätigung soll hier angegriffen werden. Dazu muss sich auch der DuMont-Konzern, der zuletzt durch die Schließung der Druckerei negativ auf sich aufmerksam gemacht hat, erklären. Das Image als freundliche Unternehmensfamilie ist schon längst nicht mehr glaubhaft“, erklärt Gabriele Schmidt, Landesleiterin ver.di NRW.
Aktion vor dem Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales - Mittwoch, 18.09.2024, 14.00 – 15.15 Uhr - Bürgerwiese vor dem Landtag NRW
Die Beschäftigten des Bundesanzeiger Verlags streiken seit über 90 Tagen für einen Tarifvertrag. Mittlerweile versuche das Unternehmen vermehrt, Druck auf die Beschäftigten auszuüben. So seien Zeitarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer, mit denen das Unternehmen in großer Anzahl arbeite, dazu aufgefordert worden, in eine tariflose Zeitarbeitsfirma zu wechseln. Laut ver.di der Versuch, sie vermeintlich rechtssicher trotz Streiks einsetzen zu können. Fast zeitgleich sei einer gewerkschaftlich Aktiven mit fadenscheiniger Begründung fristlos gekündigt worden.
„Das Unternehmen lebt von öffentlichen Aufträgen. Dennoch möchte es nach Gutsherrenart Verträge befristen und Zulagen auszahlen oder verweigern. Dagegen setzen wir heute vor dem Landtag ein Zeichen“, erklärt Ingo Weerts, zuständiger Gewerkschaftssekretär.
Zum Hintergrund:
Der Bundesanzeiger betreibt u.a. das Transparenzregister und das Unternehmensregister. Im Bundesanzeiger Verlag arbeiten über 600 Beschäftigte, davon sind circa 200 Mitarbeitende sachgrundlos befristet. Hinzu kommen knapp 260 Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer. Einige wenige Beschäftigte sind noch arbeitsvertraglich an einen Tarifvertrag gebunden.
Die Aktion findet vor der Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW statt, die um 15:30 Uhr beginnt und die Situation beim Bundesanzeiger zum Thema haben soll.
Pressekontakt:
Sarah van Dawen-Agreiter, +49 151 67160442 (Gewerkschaftssekretärin)
V.i.S.d.P.:
Lisa Isabell Wahr
ver.di Landesbezirk Nordrhein-Westfalen
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