Textilstreiktag

Neue Streiks im Einzelhandel: Beschäftigte des Textilhandels kommen in Dortmund zusammen – Kundgebung am Hafen

Pressemitteilung vom 21.09.2023

Am Freitagvormittag (22.09.) werden in Dortmund rund 300 Streikende aus Betrieben des Textilhandels zu einem landesweiten Streik mit Kundgebung erwartet und im Rahmen der laufenden Tarifrunde erneut zu einer ganztägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Ende August war auch die 6. Verhandlungsrunde ohne Abschluss beendet worden. Die Arbeitgeber halten, trotz der weiter andauernden Streiks, an ihrem Angebot fest. Dieses sieht Reallohnverluste für die Beschäftigten vor. ver.di fordert ein Ende der Blockadehaltung.

„Die Beschäftigten werden bereits seit dem 1. Mai hingehalten“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Anstatt am Verhandlungstisch zu einem Ergebnis zu kommen, versuchen die Arbeitgeber die Beschäftigten mit freiwilligen Vorweganhebungen abzuspeisen. Wir fordern, dass die Arbeitgeber endlich ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Angebote und freiwillige Zahlungen unterhalb der Preissteigerungsrate bedeuten weiteren Reallohnverlust und ignorieren die Lebenssituation der Beschäf- tigten.“

Der Arbeitgeberverband hat seinen tarifgebundenen Mitgliedsunternehmen empfohlen, nach fünf Nullmonaten eine Entgelterhöhung von 5,3 Prozent zum 1. Oktober zu zahlen.

„Freiwillige Zahlungen bieten den Beschäftigten keinerlei rechtlichen Anspruch. Diesen bieten nur Tarifverträge. Die Einzelhandelsbeschäftigten lassen sich davon nicht beeindrucken. Viele von ihnen leben von niedrigen Einkommen. Wer heute kaum über die Runden kommt, dem droht auch über das Arbeitsleben hinaus die Altersarmut. Diesen Skandal nehmen wir nicht hin, denn dafür zahlen nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Allgemeinheit. Deswegen setzen heute die Kolleginnen und Kolle- gen aus dem Textilhandel ein klares Zeichen. Die Arbeitgeber sollen sich endlich am Verhandlungstisch bewegen“, so Zimmer weiter.

ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro.

Am 17. Oktober werden die Verhandlungen für die 517.000 sozialversicherungspflichtigen und 197.000 geringfügig Beschäftigten im NRW-Einzelhandel in Recklinghausen in 7. Runde fortgesetzt.

Hinweis:

Die Streikenden versammeln sich ab ca. 10:30 Uhr im Depot in der Immermannstraße 29, 44147 Dortmund. Der Start der Kundgebung wird dort für 11:00 Uhr erwartet.

Rückfragen:

Nils Böhlke (Fachbereich Handel NRW): 0175 5837926