Tarifrunde Handel NRW:

Arbeitgeber im Einzelhandel blockieren weiter – Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel gehen in die 7. Runde

Pressemitteilung vom 18.10.2023

Die Verhandlungen für den nordrhein-westfälischen Einzelhandel sind gestern (17.10.) am späten Nachmittag ergebnislos beendet worden. Die Arbeitgeber legten kein neues Angebot vor. Es bleibt unverändert beim letzten Angebot von 150 Euro pro Monat ab 1. August 2023 und weiteren 3,1 Prozent ab Mai 2024. Damit erhielten Verkäuferinnen und Verkäufer im Endgehalt eine Entgelterhöhung von 92 Cent pro Stunde in 2023 und ab 2024 weitere 56 Cent. Die Verhandlungen werden am 30. November fortgesetzt.

Die ver.di-Verhandlungsführerin für NRW, Silke Zimmer, erklärte: „Die Beschäftigten warten seit mehr als sechs Monaten auf eine Tarifeinigung. Mit ihrer Blockadehaltung machen die Arbeitgeber deutlich, dass sie die existentiellen Sorgen ihrer Beschäftigten verkennen! Wir bleiben dabei: Weder Reallohnverluste noch die reale Gefahr von Armut im Alter sind für uns hinnehmbar. Das haben auch die mehr als 1.200 Streikenden am Verhandlungsort erneut deutlich gemacht.“

ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro.

Am morgigen Donnerstag (19.10.) gehen auch die Verhandlungen für die rund 306.000 sozialversicherungspflichtig und 54.000 geringfügig Beschäftigten des Groß- und Außenhandels in Düsseldorf in die siebte Runde. Viele Unternehmen des Groß- und Außenhandels hatten in den vergangenen Wochen die Löhne und Gehälter freiwillig um 5,1 Prozent angehoben.

„Die weiterhin hohe Streikbeteiligung zeigt, dass das Vorhaben der Arbeitgeber, uns den Wind aus den Segeln zu nehmen, gescheitert ist“, so Zimmer. Allein während des bundesweiten Handelsstreiktags am vergangenen Freitag haben sich über 10.000 Beschäftigte an den Streikmaßnahmen beteiligt. „Die Beschäftigten brauchen umgehend tabellenwirksame Tarifsteigerungen, weil sie sich keine weiteren Reallohnverluste leisten können. Wir erwarten von den Arbeitgebern, dass sie sich endlich aus ihre Blockadehaltung herausbewegen und ein abschlussfähiges Angebot vorlegen.“

ver.di fordert eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.

Rückfragen: Heino Georg Kaßler - 0175 2976712 (Fachbereich Handel)