Pflegekammer NRW:

Marketing statt verbesserter Arbeitsbedingungen: ver.di wirft Pflegekammer NRW fraglichen Umgang mit Steuergeldern vor

Pressemitteilung vom 18.07.2024

Innerhalb kürzester Zeit sind verschiedene Missstände innerhalb der Pflegekammer NRW öffentlich geworden. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) kritisiert dabei die Rolle der Kammerpräsidentin Sandra Postel und den Umgang der Kammer mit Steuergeldern scharf. Für Unruhe innerhalb der Kammer sorgte die Anfang Juli bekanntgewordene Auftragsvergabe an eine Marketingagentur, deren kostenintensive Maßnahmen laut ver.di nicht unter die von der Landesregierung übertragenen Aufgaben fielen. Auch politische Äußerungen der Kammerpräsidentin zur gescheiterten Abstimmung in Baden-Württemberg sorgten für Konflikte. Noch bevor eine Unterlassungsaufforderung aus der Kammer greifen konnte, wurde der Beitrag wieder aus den sozialen Medien entfernt.  

„Die Pflegekammer NRW muss sich jetzt besinnen: Als Selbstverwaltungsorgan der Pflege sind ihr wichtige Aufgaben übertragen, auf die sie sich konzentrieren muss. Sie ist weder Vorkämpferin für andere Kammern noch muss sie Marketing-Agenturen finanzieren. Sie sollte sich stattdessen für gute Personalbesetzung, gute Arbeitsbedingungen und eine patientengerechte Versorgung einsetzen. Da ist noch Luft nach oben“, erklärt die zuständige Fachbereichsleiterin, Susanne Hille.

„Nach den Abstimmungen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg braucht es jetzt in NRW eine echte demokratische Entscheidung zur Zukunft der Kammer“, so Jasmina Liebling, Vorsitzende der ver.di- Fraktion in der Kammerversammlung NRW.

Mit der aktuell dritten Abwahl einer Pflegekammer in Baden-Württemberg sei deutlich geworden, dass Pflegefachkräfte mehrheitlich nicht hinter den Pflegekammern stehen. Trotzdem scheine insbesondere die Pflegekammer in NRW, die Errichtung einer Bundespflegekammer über ihren eigentlichen Auftrag hinaus zu fördern und Mittel zweckentfremdet einzusetzen.

In einer ver.di-gestützten Petition fordern momentan fast 11.000 Menschen in NRW eine Urabstimmung zur Rückabwicklung der Pflegekammer NRW: https://gesundheit-soziales-bildung-nrw.verdi.de/  / https://www.change.org/p/forderung-einer-urabstimmung-zur-rückabwicklung-der-pflegekammer-nrw 

Pressekontakt:

Dagmar Acosta Navarro: 01514 0483845 (Gewerkschaftssekretärin)

V.i.S.d.P.:
 
Lisa Isabell Wahr
ver.di Landesbezirk Nordrhein-Westfalen