Tarifrunde WDR 2024:

Streik beim WDR geht weiter: „Das Arbeitgeberangebot ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“

Pressemitteilung vom 10.07.2024

ver.di setzt die Streikmaßnahmen beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) und beim Beitragsservice fort. Der Streik beginnt am morgigen Donnerstag (11. Juli) um 2 Uhr und endet am Samstag (13. Juli) ebenfalls um 2 Uhr. An beiden Streiktagen sind vormittags Versammlungen in der Mörsergasse in Köln geplant. Bisher blieb die Geschäftsleitung bei ihrem Angebot von 2,25 Prozent mehr Gehalt ab dem 1. Januar 2024 bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Unter der Bedingung einer Gebührenerhöhung bot der WDR zusätzliche 2,46 Prozent ab dem 1. Januar 2025 an.

Christof Büttner, ver.di-Verhandlungsführer, kritisiert das Angebot der Arbeitgeberseite scharf: „Das Arbeitgeberangebot ist meilenweit von dem Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes der Länder entfernt ist. Das ist für die Beschäftigten ein Schlag ins Gesicht, den sie sich nicht gefallen lassen. Wir setzen die Streiks weiter fort.“ Der Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes der Länder werde traditionell als Vergleichsmaßstab herangezogen und auch von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) als langfristiger Maßstab akzeptiert. „Die Arbeitgeberseite muss aufhören zu versuchen, die Beschäftigten von der Einkommensentwicklung im öffentlichen Dienst der Länder abzukoppeln.“

Das Haus wolle anlässlich der Entgeltrunde außerdem eine neue Vergütungsstruktur mit deutlichen Verschlechterungen für die freien Mitarbeiter durchsetzen. „Darüber sind die Freien zu Recht sauer. Für uns steht fest: Keine Honorarkürzungen bei gleicher Arbeit“, so Büttner. Zwar hatten die Gewerkschaften in den Verhandlungen dargelegt, dass die realen Honorare und Gehälter aufgrund der starken Inflation sinken. Hier sehe sich die Arbeitgeberseite aber nicht in der Pflicht, dem deutlichen Loch im Portemonnaie entgegenzuwirken.

ver.di fordert für freie Mitarbeitende eine Erhöhung der Effektivhonorare um 10,5 Prozent, bei zeitbezogenen Schichten jedoch mindestens 100 Euro mehr pro Schicht. Für Angestellte sieht die Forderung eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro pro Monat vor. Für Auszubildende fordert ver.di eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um mindestens 250 Euro pro Monat. Für alle Forderungen gilt eine Laufzeit von 12 Monaten.  

Die nächsten Verhandlungsrunden sind für den 16. August (Entgeltverhandlungen) und den 2. September (Struktur Honorarrahmen) angesetzt.

Pressekontakt: Christof Büttner, 0175 2251635 (Verhandlungsführer)

V.i.S.d.P.:
 
Lisa Isabell Wahr
ver.di Landesbezirk Nordrhein-Westfalen
 
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